Für Probebohrungen und erste Rammversuche fuhren ab August 2021 erste Baumaschinen an der Fabrikstrasse 8 in Interlaken auf. Inzwischen ist das Zukunftsprojekt entlang dem Schifffahrtskanal gestartet. Nach der Umgestaltung der Arealeinfahrt und der Erstellung provisorischer Parkplätze, werden erste Gebäude abgerissen, um Platz für die Altlastensanierung zu schaffen.
Altlasten aus der Gasproduktion
Von 1892 bis 1966, befand sich auf dem heutigen Firmengelände der IBI ein Gaswerk. Durch Kohlevergasung wurde sogenanntes Stadtgas produziert – nicht ohne Spuren zu hinterlassen: Im Frühjahr 1998 entdeckte man auf dem Schifffahrtskanal ölhaltige Rückstände. Analysen bestätigten, dass es sich um Teerprodukte handelte, die aus der früheren Gasproduktion stammen.
Aufgrund der festgestellten Belastungen wurde das Areal des ehemaligen Gaswerks als sanierungsbedürftiger Standort klassiert. Mit dem Abbruch des alten Kokssilos und dem Aushub der Teergrube wurden im Jahr 2001 die dringlichsten Sanierungsmassnahmen durchgeführt. Mit dem nun beginnenden Sanierungsprojekt werden ab Juni 2022 die belasteten Flächen saniert.
Massnahmen zur Altlastensanierung
Die schädlichen Einwirkungen vom Standort auf die Schutzgüter Grundwasser und Oberflächengewässer sollen mittelfristig so weit verringert werden, dass keine Sanierungsbedürftigkeit mehr besteht. Der Aushub des belasteten Materials erfolgt innerhalb von zwei Baugruben, die jeweils einen Sanierungsperimeter umfassen.
Der belastete Aushub wird fachgerecht entsorgt und die beiden Baugruben mit unbelastetem Material wieder aufgefüllt. Die Gesamtkosten für das Sanierungsprojekt betragen rund 4,1 Mio. Franken.
Neuer IBI-Werkhof
Im Zuge des Entwicklungsprojekts verändert sich auch die räumliche Organisation der IBI. Mit dem Bau eines neuen Werkhofs kommt die IBI ihrer Vision, bis 2035 klimaneutral zu sein, einen grossen Schritt näher. Ein modernes, den heutigen Energiestandards entsprechendes Gebäude wird den CO2-Fussabdruck der IBI verbessern und die Effizienz betrieblicher Abläufe steigern.
Um Platz für einen neuen Werkhof zu schaffen, müssen alte Gebäude geräumt und abgerissen werden. Mit Umzugsarbeiten, Lagerräumungen und dem Bau von Provisorien wurde im März 2022 begonnen. Eine logistische Herausforderung für die IBI, denn es gilt, den Firmenbetrieb bis zur Fertigstellung des Werkhofs aufrecht zu erhalten. Das IBI-Team hat sich auf die kommenden Einschränkungen eingestellt und treibt das Projekt mit viel Engagement voran.
Für ihre künftigen Bedürfnisse benötigt die IBI noch etwa ein Drittel des heutigen Areals.
Wohnen am Wasser
Für ihre künftigen Bedürfnisse benötigt die IBI noch etwa ein Drittel des heutigen Areals. Das verbleibende Gelände entlang dem Schifffahrtskanal eignet sich durch seine bevorzugte Lage ideal als Ort zum Wohnen: Es liegt am Wasser, bietet Aus- und Fernsicht, ist nahe am öffentlichen Verkehr und dem Zentrum. Die geplanten Schritte für die optimale Entwicklung des Areals als Gewerbe- und Wohnzone erfordern eine Zonenplanänderung.
Bilder: Brügger Architekten AG
So geht es weiter
Mai 2022 | Rückbau Fahrzeughalle und Magazin |
Juni 2022 | Sanierung Altlasten 1. Teil (Baugrube B) |
Januar 2023 | Sanierung Altlasten 2. Teil (Baugrube A) |
April 2023 | Abschluss Altlastensanierung |
Mai 2023 | geplanter Baustart des Werkhofs |
Text: IBI