Die Elektromobilität hat sich zunehmend in unseren Alltag integriert. Ein Praxisbeispiel aus Unterseen zeigt: Mit einer cleveren Ladeinfrastruktur ist das Aufladen von E-Autos auch in Einstellhallen problemlos möglich.

StromAusgabe:
78/2025
Bildunterschrift Titelbild
Bildunterschrift Titelbild

Die Elektromobilität hat sich zunehmend in unseren Alltag integriert. Ein Praxisbeispiel aus Unterseen zeigt: Mit einer cleveren Ladeinfrastruktur ist das Aufladen von E-Autos auch in Einstellhallen problemlos möglich.

In den letzten Jahren hat die Elektromobilität in der Schweiz stark an Bedeutung gewonnen. Ein wichtiger Teil dieses Wandels ist der stetige Ausbau der Ladeinfrastruktur. Aktuell gibt es im Land über 14‘000 öffentliche Ladepunkte. Doch auch im privaten Bereich werden Lademöglichkeiten immer präsenter. Ladeinfrastrukturen werden zunehmend in der Planung von Neubauten berücksichtigt.

Intelligentes Lastmanagement
Wenn in einem Mehrfamilienhaus mehrere E-Autos gleichzeitig geladen werden, wird die Kapazität des Hausanschlusses zur zentralen Herausforderung. Wie lässt sich vermeiden, dass dieser überlastet wird? Die Lösung bietet ein intelligentes Lastmanagement. Es sorgt für eine gleichmässige und faire Verteilung des verfügbaren Stroms auf mehrere Ladepunkte, indem es die Ladeleistung der einzelnen Stationen bei Bedarf reduziert oder verschiebt. Ein dynamisches Lastmanagement ist zudem in der Lage, den Strombezug der Ladestationen auch auf den aktuellen Gebäudeverbrauch abzustimmen.

Die separate Messung (rechts im Bild) ermittelt die für das Laden zur Verfügung stehende Leistung
Die separate Messung (rechts im Bild) ermittelt die für das Laden zur Verfügung stehende Leistung

Ausbau nach Bedarf
Besonders in Mehrfamilienhäusern bietet eine erweiterbare Ladeinfrastruktur grosse Vorteile. Während manche Parteien bereits ein E-Auto besitzen, planen andere den Umstieg erst in ein paar Jahren – ein schrittweiser Ausbau macht daher Sinn. Begonnen wird mit der Basisinstallation. Sie besteht aus einer Stromleitung, welche alle Parkplätze erschliesst. Dazu gehört ein separater Stromzähler sowie ein WLAN-Router, der die Bezugsmengen der Ladestationen an den Abrechnungsdienstleister sendet. Die Installation zusätzlicher Ladestationen erfolgt schrittweise, je nach Bedarf.

Praxisbeispiel aus Unterseen
Ein Beispiel für eine zukunftsorientierte Ladeinfrastruktur findet sich in einer privaten Tiefgarage mit elf Parkplätzen in Unterseen. Vor rund drei Jahren beschlossen die Eigentümer der Liegenschaft, bei entsprechendem Bedarf eine moderne und gesamtheitliche Ladelösung zu installieren. Anfang 2025 war es so weit: Gemeinsam mit der IBI und einem lokalen Installationsunternehmen wurde die Basisinstallation mit ersten Ladestationen in kurzer Zeit umgesetzt. Die IBI übernahm das Vorprojekt, welches die Erfassung der Objektdaten, die technische Bewertung sowie die Prüfung der Machbarkeit beinhaltet. Die eigentliche Installation, Einrichtung und Inbetriebnahme sowie die technische Einführung erfolgten durch den Elektroinstallateur. Die Eigentümer zeigten sich äusserst zufrieden mit dem gesamten Verlauf des Projekts.

Die Basisinstallation erschliesst alle Parkplätze - die Ladestationen werden bei Bedarf installiert
Die Basisinstallation erschliesst alle Parkplätze - die Ladestationen werden bei Bedarf installiert

Derzeit sind zwei Ladestationen installiert. Die übrigen Parkplätze können bei Bedarf flexibel und ohne grössere Umbaumassnahmen mit Ladestationen ausgestattet werden. Für den laufenden Betrieb und Support, steht nun wiederum die IBI zur Verfügung.

Das zeitlich individuelle Anschliessen der einzelnen Parkfelder an die vorhandene Versorgungsinfrastruktur bietet Flexibilität. Zudem entlastet die Abrechnung über die normale IBI-Stromrechnung die Verwaltung.

Die Sache mit der Abrechnung
Ein Thema, das bei mehreren privat genutzten Ladepunkten aufkommt, ist die Abrechnung des verbrauchten Ladestroms. Die genauen Kosten für die Strombezüge der einzelnen Ladestationen zu ermitteln und gerecht abzurechnen kann mühsam und zeitintensiv sein. Eine ganzheitliche Lösung, wie sie von der IBI angeboten wird, schafft hier Abhilfe: Die bezogenen Energiemengen werden jedem Nutzer verbrauchsgerecht auf der Stromrechnung ausgewiesen und direkt verrechnet.

Die Ladestationen müssen in der Lage sein, untereinander zu kommunizieren. Eine App gibt Auskunft über den Ladestand des Autos.

Win-win
Mit der richtigen Planung und den passenden Lösungen gelingt der Umstieg auf Elektromobilität ganz bequem – auch in gemeinschaftlich genutzten Tiefgaragen. Eine Ladeinfrastruktur steigert zudem den Wert der Immobilie. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage kann der Eigenverbrauch gesteigert und somit die Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage und des E-Autos erhöht werden. Eine Win-win-Situation für die Umwelt und das Portemonnaie.

Sind auch Sie an einer cleveren Ladelösung interessiert? Wir unterstützen Sie gerne auf Ihrem Weg zur E-Mobilität. Weitere Informationen finden Sie unter www.ibi.ch.

Kommentare