Während sich die Marktpreise beim Strom wieder entspannen, steigen die IBI-Strompreise für das Jahr 2024. Verantwortlich dafür sind hohe Marktpreise, die verzögert wirken, und gestiegene Kosten für die Netznutzung. 

StromAusgabe:
74/2023
Seit dem Umbau im Jahr 2022 um rund 40 Prozent effizienter: Das IBI-Wasserkraftwerk am Schifffahrtskanal
Seit dem Umbau im Jahr 2022 um rund 40 Prozent effizienter: Das IBI-Wasserkraftwerk am Schifffahrtskanal

Während sich die Marktpreise beim Strom wieder entspannen, steigen die IBI-Strompreise für das Jahr 2024. Verantwortlich dafür sind hohe Marktpreise, die verzögert wirken, und gestiegene Kosten für die Netznutzung. 

Hohe Marktpreise wirken verzögert 

Rund 15 Prozent des Stroms für Ihre Kund*innen erzeugt die IBI in eigenen Wasserkraftwerken und Photovoltaikanlagen. Das Unternehmen prüft laufend neue Möglichkeiten, um diesen Anteil zu steigern. Was die IBI nicht selber produziert, also etwa 85 Prozent des benötigten Stroms, beschafft sie auf dem Strommarkt. Dies geschieht lange bevor der Strom bei den Endkunden verbraucht wird. Die Beschaffung erfolgt in mehreren Teilmengen und zu verschiedenen Zeitpunkten, zum Beispiel verteilt über drei Jahre hinweg. Preisrisiken werden so minimiert und Preisschwankungen verteilen sich über mehrere Jahre. 

Im August 2022 erreichten die Handelspreise für Strom bisher unbekannte Rekordwerte. Ähnlich wie bei anderen Energieversorgern beschaffte die IBI einen Grossteil des Stroms für das Jahr 2024 ab August 2022, zu einem Zeitpunkt mit sehr hohen Marktpreisen. Diese Steigerungen zeigen sich nun verzögert in den IBI-Stromtarifen. Die Anpassung beträgt in der Grundversorgung etwa 25 Prozent für einen durchschnittlichen Haushalt. Ein Beispiel: Die Stromkosten für eine 5-Zimmerwohnung auf dem Bödeli, mit einem Jahresverbrauch von rund 4’500 Kilowattstunden, werden monatlich um etwa 30 Franken steigen. 

Netznutzung wird teurer 

Ab 2024 steigen auch die Kosten für die allgemeinen Systemdienstleistungen (SDL) der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid. Zusätzlich enthält der Tarif für die Netznutzung neu die vom Bund geschaffene Winterreserve. Durch die Bereitstellung von Wasserkraftreserven, Reservekraftwerken und Notstromgruppen soll einer Strommangellage im Winter vorgebeugt werden. Schliesslich tragen auch noch Tariferhöhungen für das Vorliegernetz der IBI zur Erhöhung der Netzkosten bei.  

Gute Aussichten   

Im Vergleich zum Herbst 2022 sind die Marktpreise inzwischen deutlich gesunken. Auf die aussergewöhnlichen Verhältnisse am Strommarkt reagierte die IBI zudem mit einer optimierten Einkaufsstrategie. Unter der Voraussetzung gleichbleibender Marktgegebenheiten, darf für das Jahr 2025 wieder mit tieferen Energiepreisen gerechnet werden.  

Für das Jahr 2025 darf wieder mit tieferen Energiepreisen gerechnet werden.

Sparen lohnt sich immer 

Jede eingesparte Kilowattstunde Strom trägt dazu bei, das Haushaltsbudget zu entlasten. Strom zu sparen ist somit auch abgesehen von der jeweiligen Preissituation ein anzustrebendes Ziel. Im Alltag bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, um unnötigen Stromverbrauch zu reduzieren. Energiespartipps lassen sich vielerorts finden, zum Beispiel auf der Website von EnergieSchweiz. Auch die IBI bietet Energieberatungen an – unsere Profis sind für Sie da und unterstützen Sie zum Beispiel bei einer Heizungssanierung.  

Kommentare

Strompreise wirken immer verzögert

@ Patrick Hofmann
Danke für Ihren Input. Die Tarife für Strom in der Grundversorgung werden in der ganzen Schweiz jeweils für ein Jahr festgelegt und per Ende August des Vorjahres kommuniziert. Eine (sofortige) Anpassung im laufenden Jahr ist nicht möglich. Der Einkauf des Stroms am Markt geschieht in Tranchen bis zu drei Jahre zum Voraus. Die Preise für die Kundinnen und Kunden wirken somit immer verzögert. Aufgrund sehr hoher Marktpreise musste die IBI für den Einkauf zusätzliche Mittel beschaffen. Diese Aufwände gilt es nun zu decken, zusätzliche Gewinne erzielt die IBI dabei nicht

Lüge?

Letztes Jahr als die Strompreise schnell stark gestiegen sind, haben die IBI und co. die Preise SOFORT hochgeschraubt! und nicht wie hier geschrieben "verzögert".
Warum sinken denn die Kosten nicht auch sofort wieder wenn der Strompreis fällt?
Mit dem eingespülten Geld werden die IBI gut darann verdienen indem ausgebaut wird (Solar) und dann Teuer verkauft wird (Grünstrom).