Food Waste nennt man Lebensmittel, die für den menschlichen Konsum produziert wurden und auf dem Weg vom Feld bis zum Teller verloren gehen oder weggeworfen werden. Etwa jedes dritte Lebensmittel ist davon betroffen, dabei hat unsere Ernährung und insbesondere auch unsere Lebensmittelverschwendung weitreichende Auswirkungen auf Klima und Umwelt.
Jeder Schweizer verschwendet im Schnitt jährlich 190 Kilogramm Lebensmittel. Laut Bundesamt für Umwelt (BAFU) liegt das an der mangelnden Wertschätzung und dem ungenügenden Wissen über die Haltbarkeit und die Lagerung.
Vertrauen Sie Ihren Sinnen!
Oft werden abgepackte Lebensmittel, die das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben, einfach weggeworfen. Dieses Datum ist jedoch nur eine Orientierung, die Produkte halten oft viel länger. Zum Beispiel bei Salz oder Nudeln kann man so eine Angabe getrost ignorieren. Gerade Salz, das Millionen Jahre unverpackt in der Natur lagerte, wird nicht in ein paar Jahren schlecht. Ob Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum noch geniessbar sind, kann man mit Geruchs- und Geschmacksproben einfach herausfinden.
Jeder Schweizer verschwendet im Schnitt jährlich 190 Kilogramm Lebensmittel
Gezielt einkaufen
Schreiben Sie einen Einkaufszettel und kaufen Sie nicht mit leerem Magen ein. So vermeiden Sie den Kauf von Nahrungsmitteln, die Sie gar nicht benötigen. Lassen Sie sich nicht von Lock-Angeboten zum Kauf verleiten, dann kaufen Sie auch nicht mehr, als Sie konsumieren können.
Auch «schräges» Gemüse kaufen
Kaufen Sie bewusst auch Gemüse und Früchte, die nicht dem Schönheitsideal entsprechen. So bewirken Sie, dass solche Exemplare künftig nicht mehr aussortiert und weggeworfen werden.
Rabatte vor Feierabend
Vor Ladenschluss gehen die Preise runter. Wer zur rechten Zeit kommt (meist nach 18 Uhr), kann kräftig sparen. Die Händler verkaufen ihre Ware lieber zum halben Preis als gar nicht.
Essen retten mit dem Smartphone
Apps wie «Too good to go» zeigen an, in welchen Geschäften übrig gebliebene Nahrungsmittel zum reduzierten Preis angeboten werden.
Tiefkühler anstatt Mülleimer: Viele Produkte oder Gerichte lassen sich im Tiefkühler zwischenlagern
Essen richtig lagern
Kaufen Sie die richtigen Behälter, lagern Sie Früchte im Keller und räumen Sie den Kühlschrank richtig ein. Gemüse ins unterste Fach, gleich darüber Fleisch, selbst gemachte Speisen in die oberste Etage. So bleibt alles am längsten haltbar.
Tiefkühler anstatt Mülleimer: Viele Produkte oder Gerichte lassen sich im Tiefkühler zwischenlagern, zum Beispiel Eintopfgerichte, Pasta oder Risotto. Vorsicht bei Speisen mit gekochten Eiern oder Eiweiss – diese sind nicht zum Einfrieren geeignet.
Daten auf Verpackung richtig beurteilen
«Zu verbrauchen bis» nicht mit «Mindestens haltbar bis» verwechseln. Lebensmittel, die das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben, sind meist noch geniessbar. Nutzen Sie Ihre Nase und Zunge.
Resten verwerten
Im Kampf gegen Food Waste sind Spass und Kreativität gefragt. Auch mit Resten kann man etwas Tolles auf den Teller zaubern. Probieren Sie aus, versuchen Sie Resten zu kombinieren.
Teilen
Wenn trotz all diesen Massnahmen einmal etwas übrigbleibt, ist dies nicht weiter schlimm. Gerade Früchte oder Gemüse können Sie den Nachbarn anbieten. Oder Sie offerieren das Essen Ihren Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz.
Text: IBI