Seit 2008 wird das Bödeli über die Transportleitung im Thunersee mit Gas versorgt. Bei einem Defekt würde die Gasversorgung durch LKW–Lieferungen sichergestellt. Dieses Szenario übte die IBI im Februar 2022 mit Erfolg.
Auf dem Gebiet der Gemeinde Heimberg betreibt die Gasverbund Mittelland AG eine Druck-, Reduzier- und Messstation. Diese ist Ausgangspunkt für die Anbindung der Erdgas Thunersee AG (EGT) an das Schweizerische Erdgasnetz.
Die Leitung der EGT transportiert das Erdgas über Uetendorf und Thun nach Einigen. Ab hier führt ein rund 17 Kilometer langer Leitungsabschnitt durch den Thunersee – zuerst nach Leissigen und schliesslich nach Unterseen in die Weissenau.
Bei einem Defekt liesse sich die in 250 Metern Tiefe liegende Erdgasleitung nicht sofort reparieren. Vielmehr müsste mit einem Ausfall während etwa einem Jahr gerechnet werden.
Ein 16,8 Kilometer langes Teilstück der Erdgasleitung liegt in 250 Metern Tiefe.
Flüssiggas per LKW
Ohne Seeleitung ist die Gasversorgung auf dem Bödeli nur mit verflüssigtem Erdgas, sogenanntem LNG (Liquefied Natural Gas) möglich. Aufbereitetes Erdgas wird durch Abkühlung auf -161 bis -164 °C verflüssigt, wodurch das Volumen auf etwa ein Sechshundertstel schrumpft. Nach dem Transport per LKW wird es verdampft und ins örtliche Erdgasnetz eingespeist.
Erfolgreiche Gaseinspeisung vor Ort
Eine solche Notfallversorgung führte die IBI Anfang Februar 2022 gemeinsam mit der Firma GasCom Equipment GmbH durch. Dazu wurde die Seeleitung unterbrochen und rund 2500 Kubikmeter Gas auf dem IBI–Firmengelände ins Gasnetz eingespeist. Während dem Test kam es zu keinen Unregelmässigkeiten in der Gasversorgung – auch die Umstellung zurück auf die Versorgung per Seeleitung verlief reibungslos. Im Ernstfall müsste mit einem Versorgungsausfall von höchstens 36 Stunden gerechnet werden.
Text: IBI